1769
warben die Schwestern Henriod aus Neuchatel (französische Schweiz) für ihr Heilmittel „Bon Extrait d Absinthe“, bestehend aus Alkohol, Wermut und anderen Kräutern. Diese Rezeptur wurde von Pierre Ordinaire, (einem Französischen Revolutionsflüchtling) in dem damals noch preußischen Fürstentum Neuchatel vertrieben.
1797
kaufte Major Daniel-Henri Dubied das Rezept den Schwestern Henriod ab. Im Jahre 1798 gründete Dubied mit seinem Sohn Marcelini und seinem Schwiegersohn Henri-Louis Pernod eine Brennerei in Covet. Nur wenige Jahre später gründete Pernod seine eigene Brennerei im nahe gelegenen französischen Pontarlier. In den folgenden Jahrzehnten wurden immer mehr Brennereien gegründet und die Produktion stieg kontinuierlich.
Eine
besondere Popularität erfuhr der Absinthe in der Künstler- und Intellektuellenszene. Künstler, wie Manet, Van Gogh, Verlaine, Rimbaud, Degas, Baudelaire, Toulouse-Lautrec, Picasso, Oscar Wilde und Gauguin haben uns durch die inspirierende Wirkung des Absinthes mit vielen Kunstwerken dieser Zeit bereichert.
Ab ca. 1865
wütete in Frankreich die Reblausplage und ganze Jahrgänge Traubenernten wurden komplett vernichtet. Und damit auch die Grundlage der Absinthe-Produktion: der Weinalkohol. Viele Destillerien wichen auf billigen und oftmals auch minderwertigen Industriealkohol aus und die Preise für Absinthe fielen so weit nach unten, dass sich in allen Gesellschaftsschichten der schleichende „Absinthismus“ ausbreitete. Der unverantwortliche Umgang mit diesem Getränk endete ca.1920 mit dem Verbot des Absinthes in (fast) ganz Europa.
Der neuzeitliche Absinthe- Trend begann nach einer EU-weiten Gesetzesänderung im Jahre 1998, bei der die Zulassung der Herstellung und dessen Einfuhr in die EU beschlossen wurde. Seitdem erfährt das Kultgetränk eine wahre Renaissance und lässt die Euphorie des 19.Jahrhunderts wieder aufleben.